1. Grundlagen
I. KONZERNSTRUKTUR
Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern mit Produkten und Dienstleistungen für die Dialyse, das Krankenhaus und die ambulante medizinische Versorgung von Patienten. Weitere Arbeitsfelder sind der Betrieb von Krankenhäusern sowie Engineering- und Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen. Neben den Tätigkeiten der Muttergesellschaft Fresenius SE & Co. KGaA, Bad Homburg v. d. Höhe, verteilten sich die operativen Aktivitäten im Geschäftsjahr 2012 auf folgende rechtlich eigenständige Unternehmensbereiche (Teilkonzerne):
- Fresenius Medical Care
- Fresenius Kabi
- Fresenius Helios
- Fresenius Vamed
Fresenius Medical Care ist der weltweit führende Anbieter von Dialyseprodukten und Dialysedienstleistungen zur lebensnotwendigen medizinischen Versorgung von Patienten mit chronischem Nierenversagen. In 3.160 eigenen Dialysekliniken betreut Fresenius Medical Care 257.916 Patienten.
Fresenius Kabi ist ein weltweit tätiger Anbieter von Infusionstherapien, intravenös zu verabreichenden generischen Arzneimitteln, klinischer Ernährung sowie den dazugehörigen medizintechnischen Produkten zur Applikation. Die Produkte werden im Krankenhaus sowie bei der ambulanten medizinischen Versorgung von chronisch und kritisch Kranken eingesetzt. In Europa ist Fresenius Kabi Marktführer in Infusionstherapien und klinischer Ernährung, in den USA zählt das Unternehmen im Bereich der intravenös zu verabreichenden generischen Arzneimittel zu den führenden Anbietern.
Fresenius Helios ist einer der größten deutschen privaten Krankenhausbetreiber.
Fresenius Vamed bietet international Engineering- und Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen an.
Zum Ende des Geschäftsjahres 2012 betrug der Anteil der Fresenius SE & Co. KGaA am stimmberechtigten Kapital der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA (FMC-AG & Co. KGaA) 31,18 % und am gesamten gezeichneten Kapital der FMC-AG & Co. KGaA 30,77 %. Die persönlich haftende Gesellschafterin der FMC-AG & Co. KGaA, die Fresenius Medical Care Management AG, ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Fresenius SE & Co. KGaA. Daher wird die FMC-AG & Co. KGaA zu 100 % im Fresenius-Konzernabschluss konsolidiert. Die Beteiligungen an den Leitungsgesellschaften der Unternehmensbereiche Fresenius Kabi (Fresenius Kabi AG) sowie Fresenius Helios und Fresenius Vamed (gehalten über die Fresenius ProServe GmbH) betrugen zum 31. Dezember 2012 unverändert 100 %. Über die Fresenius ProServe GmbH ist die Fresenius SE & Co. KGaA zu 100 % an der HELIOS Kliniken GmbH sowie zu 77 % an der VAMED AG beteiligt. Daneben hält die Fresenius SE & Co. KGaA Beteiligungen an Gesellschaften, die die Holdingfunktionen hinsichtlich Immobilien, Finanzierung und Versicherung wahrnehmen, sowie an der Fresenius Netcare GmbH, die Dienstleistungen im Bereich der Informationstechnik anbietet, und der Fresenius Biotech Beteiligungs GmbH.
Die Berichtswährung im Fresenius-Konzern ist der Euro. Aus Gründen der Übersichtlichkeit erfolgt die Darstellung der Beträge überwiegend in Millionen Euro. Beträge, die aufgrund der vorzunehmenden Rundungen unter 1 Mio € fallen, wurden mit „–“ gekennzeichnet.
II. RECHTSFORMWECHSEL DER FRESENIUS SE IN EINE KOMMANDITGESELLSCHAFT AUF AKTIEN UND UMWANDLUNG DER VORZUGSAKTIEN IN STAMMAKTIEN
Die Hauptversammlung der Fresenius SE hatte am 12. Mai 2010 den Beschluss gefasst, die Fresenius SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) mit dem Namen Fresenius SE & Co. KGaA formwechselnd umzuwandeln. Damit verbunden war die Umwandlung sämtlicher stimmrechtsloser Vorzugsaktien in stimmberechtigte Stammaktien. Dem Rechtsformwechsel sowie der Aktienumwandlung stimmten die Vorzugsaktionäre im Wege eines Sonderbeschlusses zu.
Mit Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Bad Homburg v. d. H . am 28. Januar 2011 wurde der Rechtsformwechsel in die Fresenius SE & Co. KGaA wirksam. Gemäß dem Hauptversammlungsbeschluss erhielten die Vorzugsaktionäre für jede Vorzugsaktie an der Fresenius SE eine Stammaktie an der Fresenius SE & Co. KGaA; die Stammaktionäre erhielten für jede Stammaktie an der Fresenius SE eine Stammaktie an der Fresenius SE & Co. KGaA. Der rechnerische Anteil jeder Stückaktie am Grundkapital sowie die Höhe des Grundkapitals blieben unverändert.
III. GRUNDLAGE DER DARSTELLUNG
Der beigefügte Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen, den „United States Generally Accepted Accounting Principles“ (US-GAAP), aufgestellt.
Die Fresenius SE & Co. KGaA erfüllt als kapitalmarktorientiertes Mutterunternehmen mit Sitz in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union ihre Pflicht, den Konzernabschluss nach den „International Financial Reporting Standards“ (IFRS) unter Anwendung von § 315a Handelsgesetzbuch (HGB) aufzustellen und zu veröffentlichen. Gleichzeitig veröffentlicht der Fresenius-Konzern den auf freiwilliger Basis nach US-GAAP aufgestellten Konzernabschluss.
Zur Verbesserung der Lesbarkeit sind verschiedene Positionen der Konzern-Bilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese sind im Konzern-Anhang gesondert angegeben, um den Adressaten des Konzernabschlusses weitere Informationen zur Verfügung zu stellen.
Die Konzern-Bilanz ist nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegliedert. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.
IV. ZUSAMMENFASSUNG DER WESENTLICHEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE
a) Konsolidierungsgrundsätze
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch die Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen, neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Dabei werden die Vermögenswerte und Schulden sowie Anteile anderer Gesellschafter mit ihren Zeitwerten angesetzt. Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag zwischen den Beteiligungsbuchwerten zuzüglich den Anteilen anderer Gesellschafter und dem neu bewerteten Eigenkapital wird als Firmenwert aktiviert und mindestens einmal jährlich einer Prüfung auf Werthaltigkeit unterzogen.
Die Konsolidierung von assoziierten Unternehmen (über die die Fresenius SE & Co. KGaA einen maßgeblichen Einfluss ausübt, auch wenn sie 50 % oder weniger der Stammaktien hält) erfolgt nach der Equity-Methode. Nicht als assoziierte Unternehmen eingestufte Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bzw. zu Marktwerten bilanziert.
Alle wesentlichen konzerninternen Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten werden gegenseitig aufgerechnet. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen in das Anlage- und Vorratsvermögen werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Auf konsolidierungsbedingte temporäre Unterschiede werden latente Steuern gebildet.
Anteile anderer Gesellschafter mit Put-Optionen werden in der Konzern-Bilanz als Position zwischen den Verbindlichkeiten und dem Eigenkapital ausgewiesen. Anteile anderer Gesellschafter ohne Put-Optionen werden als Ausgleichsposten für Anteile konzernfremder Gesellschafter am konsolidierungspflichtigen Kapital angesetzt. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden die den konzernfremden Gesellschaftern zustehenden Gewinne und Verluste separat ausgewiesen. Die Anteile anderer Gesellschafter ohne Put-Optionen von kürzlich erworbenen Gesellschaften werden zum Marktpreis bewertet.
b) Konsolidierungskreis
Der Konzernabschluss umfasst alle wesentlichen Unternehmen, die unter der rechtlichen oder tatsächlichen Kontrolle der Fresenius SE & Co. KGaA stehen. Darüber hinaus bezieht der Fresenius-Konzern Zweckgesellschaften (Variable Interest Entities – VIEs) in den Konzernabschluss ein, wenn der Fresenius-Konzern als Meistbegünstigter betrachtet wird.
Fresenius Medical Care ist verschiedene Vereinbarungen mit bestimmten Dialysekliniken und einer Distributionsgesellschaft eingegangen, die Management-Dienstleistungen, Finanzierungen und die Lieferung von Produkten umfassen. Da die Kliniken und die Distributionsgesellschaft ein negatives Eigenkapital aufweisen bzw. nicht in der Lage sind, sich selbst zu finanzieren, unterstützt Fresenius Medical Care ihre Geschäftstätigkeit finanziell durch die Vergabe von Darlehen.
Neben der Verzinsung der Darlehen erhält Fresenius Medical Care als Ausgleich für die Finanzierung Exklusivverträge für die Lieferung von Produkten, einen Anspruch auf einen Anteil am Gewinn, sofern einer erwirtschaftet wird, sowie ein Vorkaufsrecht, sollten die Eigentümer das Geschäft oder die Vermögenswerte verkaufen. Diese Kliniken und die Distributionsgesellschaft sind VIEs, bei denen Fresenius Medical Care als Meistbegünstigte bestimmt wurde, und müssen daher voll konsolidiert werden. Sie erwirtschafteten im Jahr 2012 bzw. 2011 einen Umsatz von rund 151 Mio € (194 Mio US$) bzw. 140 Mio € (195 Mio US$). Fresenius Medical Care gewährte diesen VIEs Darlehen und Kredite in Höhe von 111 Mio € (147 Mio US$) im Jahr 2012 bzw. 114 Mio € (148 Mio US$) im Jahr 2011. Im Zusammenhang mit diesen VIEs hat Fresenius Medical Care im Jahr 2012 Vermögenswerte in Höhe von 152 Mio € (200 Mio US$), Verbindlichkeiten in Höhe von 102 Mio € (134 Mio US$) und Eigenkapital in Höhe von 50 Mio € (66 Mio US$) konsolidiert. Im Jahr 2011 wurden 168 Mio € (217 Mio US$) Vermögenswerte, 125 Mio € (162 Mio US$) Verbindlichkeiten und 43 Mio € (55 Mio US$) Eigenkapital konsolidiert. Der Anteil anderer Gesellschafter an den konsolidierten VIEs wird zum 31. Dezember 2012 unter den Anteilen anderer Gesellschafter in der Konzern-Bilanz ausgewiesen.
Fresenius Vamed engagiert sich für einen begrenzten längerfristigen Zeitraum in eigens für diesen Zweck gegründeten Projektgesellschaften zur Errichtung und Betreibung von Thermen, von denen einige als VIEs zu qualifizieren sind. Basierend auf Cashflow-Analysen aller beteiligten Parteien ist Fresenius Vamed dabei jedoch nicht die Meistbegünstigte. Die Projektgesellschaften erwirtschafteten im Jahr 2012 rund 86 Mio € Umsatz (2011: 78 Mio €). Die VIEs finanzieren sich im Wesentlichen durch Fremdkapital, Genussrechte und Investitionszuschüsse. Der Wert der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Verbindung mit den VIEs ist unwesentlich. Fresenius Vamed leistete an die VIEs neben den vertraglich vereinbarten keine weiteren Zahlungen. Aufgrund bestehender vertraglicher Regelungen ist aus heutiger Sicht aus diesen VIEs kein nennenswertes Verlustrisiko erkennbar.
Der Konzernabschluss umfasste im Jahr 2012 neben der Fresenius SE & Co. KGaA 221 (2011: 163) deutsche und 1.481 (2011: 1.094) ausländische Unternehmen.
Der Konsolidierungskreis hat sich wie folgt verändert:
Deutschland | Ausland | Gesamt | |
---|---|---|---|
31. Dezember 2011 | 163 | 1.094 | 1.257 |
Zugänge | 60 | 427 | 487 |
davon gegründet | 17 | 82 | 99 |
davon erworben | 42 | 334 | 376 |
Abgänge | 2 | 40 | 42 |
davon ausgeschieden | 1 | 34 | 35 |
davon verschmolzen | 1 | 6 | 7 |
31. Dezember 2012 | 221 | 1.481 | 1.702 |
Nach der Equity-Methode wurden 29 Gesellschaften (2011: 19) bilanziert.
Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes der Fresenius SE & Co. KGaA mit Sitz in Bad Homburg v. d. H . wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und beim Unternehmensregister hinterlegt.
Folgende vollkonsolidierte deutsche Konzerngesellschaften machten im Geschäftsjahr 2012 von der Befreiungsvorschrift der §§ 264 Abs. 3 bzw. 264b HGB Gebrauch:
Name der Gesellschaft | Sitz |
---|---|
Konzern / Sonstiges | |
Fresenius Biotech GmbH | Gräfelfing |
Fresenius Biotech Beteiligungs GmbH | Bad Homburg v. d. H. |
Fresenius Immobilien-Verwaltungs-GmbH & Co. Objekt Friedberg KG | Bad Homburg v. d. H. |
Fresenius Immobilien-Verwaltungs-GmbH & Co. Objekt St. Wendel KG |
Bad Homburg v. d. H. |
Fresenius Immobilien-Verwaltungs-GmbH & Co. Objekt Schweinfurt KG |
Bad Homburg v. d. H. |
Fresenius Netcare GmbH | Bad Homburg v. d. H. |
Fresenius ProServe GmbH | Bad Homburg v. d. H. |
FPS Beteiligungs AG | Düsseldorf |
FPS Immobilien Verwaltungs GmbH & Co. Reichenbach KG | Bad Homburg v. d. H. |
ProServe Krankenhaus Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG | München |
ProServe Zweite Krankenhaus Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG |
München |
Fresenius Kabi | |
CFL GmbH | Frankfurt am Main |
Fresenius HemoCare GmbH | Bad Homburg v. d. H. |
Fresenius HemoCare Beteiligungs GmbH | Bad Homburg v. d. H. |
Fresenius Kabi AG | Bad Homburg v. d. H. |
Fresenius Kabi Deutschland GmbH | Bad Homburg v. d. H. |
Hosped GmbH | Friedberg |
MC Medizintechnik GmbH | Alzenau |
Rheinische Compounding GmbH | Bonn |
V. Krütten Medizinische Einmalgeräte GmbH | Idstein |
Fresenius Helios | |
Ahrenshoop Service GmbH | Ahrenshoop |
Akademie Damp GmbH | Damp |
Baltic Service GmbH | Damp |
Betriebsführungsgesellschaft Schloß Schönhagen GmbH |
Damp |
Damp Diagnostik und Physio Holding GmbH |
Kiel |
Damp Holding GmbH | Damp |
Damp Touristik GmbH | Damp |
Deutsches Zentrum für Präventivmedizin GmbH |
Damp |
D.i.a.-Solution GmbH | Erfurt |
Gesundheitsmanagement Damp GmbH | Hamburg |
HELIOS Agnes Karll Krankenhaus GmbH | Bochum |
HELIOS Care GmbH | Berlin |
HELIOS Catering GmbH | Berlin |
HELIOS ENDO-Klinik Hamburg GmbH | Hamburg |
HELIOS Hanseklinikum Stralsund GmbH | Stralsund |
HELIOS Kids in Pflege GmbH | Geesthacht |
HELIOS Klinik Ahrenshoop GmbH | Ahrenshoop |
HELIOS Klinik Dresden-Wachwitz GmbH | Dresden |
HELIOS Klinik Geesthacht GmbH | Geesthacht |
HELIOS Klinik Lehmrade GmbH | Lehmrade |
HELIOS Klinik Lengerich GmbH | Lengerich |
HELIOS Klinik Schloss Schönhagen GmbH | Damp |
HELIOS Kliniken GmbH | Berlin |
HELIOS Kliniken Breisgau-Hochschwarzwald GmbH |
Müllheim |
HELIOS Kliniken Leipziger Land GmbH | Borna |
HELIOS Kliniken Mansfeld-Südharz GmbH | Sangerhausen |
HELIOS Klinikum Aue GmbH | Aue |
HELIOS Klinikum Bad Saarow GmbH | Bad Saarow |
HELIOS Klinikum Erfurt GmbH | Erfurt |
HELIOS Klinikum Schwelm GmbH | Schwelm |
HELIOS Klinikum Wuppertal GmbH | Wuppertal |
HELIOS Ostseeklinik Damp GmbH | Damp |
HELIOS Privatkliniken GmbH | Bad Homburg v. d. H. |
HELIOS Rehaklinik Damp GmbH | Damp |
HELIOS Service GmbH | Berlin |
HELIOS Versorgungszentren GmbH | Berlin |
HELIOS Versorgungszentrum Bad Saarow GmbH |
Bad Saarow |
HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen GmbH | Plauen |
HUMAINE Kliniken GmbH | Berlin |
Poliklinik am HELIOS Klinikum Buch GmbH |
Berlin |
Senioren- und Pflegeheim Erfurt GmbH | Erfurt |
St. Josefs-Hospital GmbH | Bochum |
Therapie Centrum Damp GmbH | Damp |
Verwaltungsgesellschaft ENDO-Klinik mbH |
Hamburg |
Zentrale Service-Gesellschaft Damp mbH | Damp |
c) Ausweis
Der Ausweis bestimmter Positionen des Konzernabschlusses 2011 wurde dem Ausweis im Jahr 2012 angepasst.
Im Unternehmensbereich Fresenius Medical Care wurden aufgrund der Anwendung des Accounting Standards Update 2011-07 die Umsätze angepasst. Im Speziellen wurden Aufwendungen für Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von 225 Mio US$ (161 Mio €) im Geschäftsjahr 2011 von den Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten umgegliedert und direkt vom Umsatz abgezogen. Des Weiteren wurden im Unternehmensbereich Fresenius Medical Care Frachtkosten in Höhe von 144 Mio US$ (104 Mio €) im Geschäftsjahr 2011 von den Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten in die Umsatzkosten umgegliedert, um die Darstellung der Segmentberichterstattung zu harmonisieren.
d) Grundsätze der Umsatzrealisierung
Umsätze aus Dienstleistungen werden in Höhe derjenigen Beträge realisiert, mit deren Erzielung aufgrund bestehender Erstattungsvereinbarungen mit Dritten gerechnet werden kann. Die Realisierung erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Dienstleistung erbracht und die damit zusammenhängenden Produkte geliefert wurden. Zu diesem Zeitpunkt ist der Kunde zur Zahlung verpflichtet.
Umsätze aus Produktlieferungen werden zu dem Zeitpunkt realisiert, in dem das wirtschaftliche Eigentum auf den Käufer übergeht; entweder zum Zeitpunkt der Lieferung, bei Annahme durch den Kunden oder zu einem anderen Zeitpunkt, der den Eigentumsübergang eindeutig definiert. Da die Rücksendung von Produkten untypisch ist, wird dafür keine Abgrenzung gebildet. Falls eine Rücksendung von Waren erfolgt, werden die Umsätze, die Umsatzkosten und die Forderungen entsprechend vermindert. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen und Rabatten ausgewiesen.
Im Unternehmensbereich Fresenius Vamed erfolgt die Umsatzrealisierung für die langfristigen Fertigungsaufträge bei Erfüllung der Anwendungsvoraussetzungen entsprechend dem Projektfortschritt (Percentage-of-Completion-Method – PoC-Methode). Der Fertigstellungsgrad wird dabei entweder auf Basis des Verhältnisses der bereits angefallenen Kosten zum geschätzten gesamten Kostenvolumen des Vertrags, der vertraglich vereinbarten Meilensteine oder des Leistungsfortschritts bestimmt. Gewinne aus der PoC-Methode werden nur dann realisiert, wenn das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich ermittelt werden kann.
Jede Umsatzsteuer, die von einer staatlichen Behörde erhoben wird, wird netto ausgewiesen; ebenso wird der Umsatz abzüglich der Steuer dargestellt.
e) Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur bilanziell erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuwendung wird bei Gewährung zunächst passiviert und im Zeitpunkt der tatsächlichen Verwendung (Anschaffung eines Anlagegutes) mit den Anschaffungskosten des Gutes verrechnet. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden erfolgswirksam behandelt und grundsätzlich in den Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen.
f) Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen
Forschung ist die eigenständige und planmäßige Suche mit der Aussicht, zu neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen zu gelangen. Entwicklung ist die technische und kommerzielle Umsetzung von Forschungsergebnissen. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden bei ihrer Entstehung als Aufwand erfasst.
g) Außerplanmäßige Abschreibungen
Der Fresenius-Konzern prüft die Buchwerte seines Sachanlagevermögens und seiner immateriellen Vermögenswerte sowie seiner sonstigen langfristigen Vermögenswerte auf außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf, wenn Ereignisse oder Veränderungen darauf hindeuten, dass der Buchwert dieser Vermögenswerte nicht werthaltig ist. Die Werthaltigkeit dieser Vermögenswerte wird durch einen Vergleich zwischen dem Buchwert und den diesen Vermögenswerten direkt zurechenbaren undiskontierten zukünftigen Zahlungsströmen überprüft. Falls für die Vermögenswerte Abwertungsbedarf besteht, wird eine Abwertung auf den niedrigeren Marktwert vorgenommen. Der Fresenius-Konzern nutzt zur Ermittlung des Marktwerts das Discounted-Cashflow-Verfahren oder – sofern angemessen – andere Bewertungsverfahren. Vermögenswerte, die zum Verkauf bestimmt sind, werden mit dem Buchwert oder dem niedrigeren Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung bilanziert. Für diese Vermögenswerte werden keine weiteren planmäßigen Abschreibungen vorgenommen.
h) Aktivierte Zinsen
Der Fresenius-Konzern aktiviert Zinsen, sofern sie dem Erwerb,
dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten
zuzuordnen sind. In den Geschäftsjahren 2012 bzw.
2011 wurden Zinsen in Höhe von 3 Mio € bzw. 4 Mio €, basierend
auf einem durchschnittlichen Zinssatz von 4,53 % bzw.
4,12 %, aktiviert.
i) Ertragsteuern
Laufende Ertragsteuern werden auf Basis des zum Bilanzstichtag aktuellen Ergebnisses des Geschäftsjahres und den derzeitig geltenden Steuervorschriften in den einzelnen Ländern ermittelt. Erwartete und gezahlte zusätzliche Steueraufwendungen und Steuererträge für Vorjahre werden ebenfalls berücksichtigt.
Aktive und passive latente Steuern werden für zukünftige Auswirkungen ermittelt, die sich aus den temporären Differenzen zwischen den im Konzernabschluss zugrunde gelegten Werten für die Aktiva und Passiva und den steuerlich angesetzten Werten ergeben. Außerdem werden latente Steuern auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Die aktiven latenten Steuern enthalten auch Forderungen auf Steuerminderungen, die sich aus der mit hinreichender Sicherheit erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge ergeben. Die Werthaltigkeit latenter Steueransprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen bzw. deren Nutzbarkeit wird aufgrund der Ergebnisplanung des Fresenius-Konzerns sowie konkret umsetzbarer Steuerstrategien beurteilt.
Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach den derzeitigen gesetzlichen Regelungen in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt der temporären Differenzen gelten bzw. verabschiedet sind. Zukünftig geltende Steuersätze, die zum Abschlussstichtag noch nicht verabschiedet wurden, werden folglich nicht berücksichtigt.
Die Werthaltigkeit des Buchwerts eines latenten Steueranspruchs wird an jedem Bilanzstichtag überprüft. Grundlage für die Beurteilung der Werthaltigkeit latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass eine aktive latente Steuer in Zukunft tatsächlich realisierbar ist bzw. sich passive latente Steuern zum entsprechenden Zeitpunkt umkehren. Die Realisierung aktiver latenter Steuern hängt von der Erzielung eines steuerpflichtigen Gewinns in den Perioden ab, in denen sich die zeitlichen Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz umkehren. Hierbei werden die Umkehrung bestehender passiver latenter Steuern und der erwartete zukünftige steuerpflichtige Gewinn berücksichtigt.
Ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein ausreichend zu versteuernder Gewinn zur Verfügung stehen wird, um den latenten Steueranspruch entweder zum Teil oder insgesamt zu nutzen, nicht mehr gegeben, wird der Buchwert des latenten Steueranspruchs in diesem Umfang wertberichtigt. Wertberichtigungen werden zu dem Zeitpunkt und in dem Umfang wieder aufgehoben, in dem es wahrscheinlich wird, dass ein ausreichend zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird.
j) Unsichere Steuervorteile
Für den Ansatz und die Bewertung von Steuervorteilen, die im Rahmen von Steuererklärungen angesetzt worden sind oder angesetzt werden sollen, ist eine Zwei-Stufen-Prüfung vorgesehen. Der Fresenius-Konzern muss überprüfen, ob eine Eintrittswahrscheinlichkeit von über 50 % gegeben ist. Diese Entscheidung berücksichtigt die sachlichen Gegebenheiten des Steuervorteils und erfolgt unter Beachtung sämtlicher damit verbundener Berufungs- und Gerichtsverfahren. Wenn das Eintrittswahrscheinlichkeitskriterium erfüllt ist, erfolgt die Bewertung des unsicheren Steuervorteils in der größtmöglichen Höhe, die eine Eintrittswahrscheinlichkeit von mehr als 50 % aufweist.
k) Ergebnis je Stammaktie
Das Ergebnis je Stammaktie ergibt sich aus dem Konzernergebnis geteilt durch den gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Anzahl von Stammaktien. Das verwässerte Ergebnis je Aktie enthält die Auswirkung aller Optionsrechte, indem sie behandelt werden, als hätten sich die entsprechenden Aktien während des Geschäftsjahres im Umlauf befunden. Die durch die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten auszugleichenden Ansprüche im Rahmen der Fresenius- bzw. Fresenius Medical Care-Aktienoptionspläne können zu einem Verwässerungseffekt führen.
l) Flüssige Mittel
Die flüssigen Mittel enthalten Barmittel und kurzfristige liquide Anlagen mit einer Fälligkeit von ursprünglich bis zu drei Monaten (Termingelder und Wertpapiere).
m) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu Nominalwerten abzüglich Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen angesetzt. Die Wertberichtigungen werden auf Basis von Schätzungen ermittelt, welche die kundenspezifische Auswertung hinsichtlich des vergangenen Zahlungsverhaltens, die derzeitige Finanzstabilität und die gegebenen länderspezifischen Risiken für Forderungen mit einer Fälligkeit größer einem Jahr umfassen. In gewissen zeitlichen Abständen wird überprüft, ob sich Veränderungen im Zahlungsverhalten ergeben haben, um die Angemessenheit der Wertberichtigungen sicherzustellen.
n) Vorräte
In den Vorräten sind diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe).
Die Vorräte werden entweder zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (ermittelt nach der Durchschnittskosten- bzw. Fifo-Methode) oder zum niedrigeren Marktpreis angesetzt. In die Herstellungskosten werden neben den direkt zurechenbaren Kosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie Abschreibungen einbezogen.
o) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Anlagen in Eigenkapitalinstrumenten, Schuldinstrumenten und Fondsanteilen werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und zum Marktwert bilanziert, sofern dieser verlässlich ermittelt werden kann. Eigenkapitalinstrumente, für die kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt und deren Marktwert nicht verlässlich ermittelt werden kann, werden zu Anschaffungskosten bewertet. Der Fresenius-Konzern ermittelt regelmäßig, ob objektive substanzielle Hinweise vorliegen, die darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts oder eines Portfolios finanzieller Vermögenswerte eingetreten ist. Nach Durchführung eines Werthaltigkeitstests wird ein gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungsaufwand ergebniswirksam erfasst. Gewinne und Verluste aus einem zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswert werden direkt im Konzern-Eigenkapital erfasst, bis der finanzielle Vermögenswert abgegangen ist oder eine Wertminderung festgestellt wird. Im Falle einer Wertminderung wird der kumulierte Nettoverlust dem Konzern-Eigenkapital entnommen und im Konzernergebnis ausgewiesen.
p) Sachanlagevermögen
Die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Wesentliche Verbesserungen der Vermögenswerte über ihren ursprünglichen Zustand hinaus werden aktiviert. Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen, die nicht zu einer Verlängerung der Nutzungsdauer führen, werden aufwandswirksam behandelt. Abschreibungen werden nach der linearen Methode über die geschätzte Nutzungsdauer der Vermögenswerte vorgenommen, die für Gebäude und Einbauten zwischen 3 und 50 Jahren (im gewogenen Durchschnitt 16 Jahre) und für technische Anlagen und Maschinen zwischen 2 und 15 Jahren (im gewogenen Durchschnitt 11 Jahre) liegt.
q) Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer
Im Fresenius-Konzern werden immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer, wie z. B. Patente, Produkt- und Vertriebsrechte, Verträge über Wettbewerbsverzichte, Technologie sowie Lizenzen zur Fertigung, Distribution und zum Verkauf von Arzneimitteln, über die jeweilige Restnutzungsdauer linear auf ihren Restwert abgeschrieben und auf außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf hin überprüft (siehe Anmerkung 1. g, Außerplanmäßige Abschreibungen). Die Nutzungsdauer für Patente, Produkt- und Vertriebsrechte liegt zwischen 5 und 20 Jahren, die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt 13 Jahre. Verträge über Wettbewerbsverzichte mit einer bestimmten Nutzungsdauer haben eine Nutzungsdauer zwischen 2 und 25 Jahren und eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 8 Jahren. Managementverträge mit einer bestimmten Nutzungsdauer haben eine Nutzungsdauer zwischen 5 und 40 Jahren. Für Technologie liegt die bestimmte Nutzungsdauer bei 15 Jahren. Lizenzen zur Fertigung, Distribution und zum Verkauf von Arzneimitteln werden abgeschrieben anhand des vertraglich festgelegten Lizenzzeitraums und der jährlich geschätzten Absatzmenge des Lizenzproduktes. Alle anderen immateriellen Vermögenswerte werden über ihre jeweilige geschätzte Nutzungsdauer zwischen 3 und 15 Jahren abgeschrieben.
Dauerhafte Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.
r) Firmenwerte sowie immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer
Der Fresenius-Konzern identifizierte immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer, weil es aufgrund einer Analyse aller relevanten Faktoren keine vorhersehbare Begrenzung der Periode gibt, in der die Vermögenswerte voraussichtlich Netto-Cashflows für den Konzern generieren werden. Die Bilanzierung von immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben wurden, wie z. B. Markennamen und bestimmte Managementverträge, erfolgt getrennt vom Firmenwert. Der Ansatz erfolgt zu Anschaffungskosten. Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich und unterjährig bei Eintritt bestimmter Ereignisse auf außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf hin überprüft (Impairment Test).
Zur jährlichen Durchführung des Impairment Tests von Firmenwerten hat der Fresenius-Konzern einzelne sogenannte Berichtseinheiten (Reporting Units) festgelegt und deren Buchwerte durch Zuordnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, einschließlich vorhandener Firmenwerte und immaterieller Vermögenswerte, bestimmt. Eine Berichtseinheit wird in der Regel eine Ebene unter der Segmentebene nach Regionen oder rechtlichen Einheiten festgelegt. Im Segment Fresenius Medical Care wurden vier Berichtseinheiten ermittelt (Europa, Lateinamerika, Asien-Pazifik und Nordamerika). Im Segment Fresenius Kabi gibt es eine Berichtseinheit für die Region Nordamerika und eine Berichtseinheit für das Geschäft außerhalb Nordamerikas. Das Segment Fresenius Helios besteht entsprechend der regionalen Organisationsstruktur aus sieben Berichtseinheiten, die durch einen Zentralbereich gesteuert werden. Das Segment Fresenius Vamed setzt sich aus zwei Berichtseinheiten zusammen (Projekt- und Servicegeschäft). Mindestens einmal jährlich wird der Zeitwert jeder Berichtseinheit mit deren Buchwert verglichen. Der Zeitwert einer Berichtseinheit wird unter Anwendung eines Discounted-Cashflow-Verfahrens, basierend auf den erwarteten Zahlungsmittelzuflüssen (Cashflows) der Berichtseinheiten, ermittelt. Falls der Zeitwert der Berichtseinheit niedriger ist als der Buchwert, wird die Differenz zuerst beim Firmenwert der Berichtseinheit als außerplanmäßige Abschreibung berücksichtigt.
Um die Werthaltigkeit von einzeln abgrenzbaren immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer zu beurteilen, vergleicht der Fresenius-Konzern die Zeitwerte dieser immateriellen Vermögenswerte mit ihren Buchwerten. Der beizulegende Zeitwert eines immateriellen Vermögenswerts wird unter Anwendung eines Discounted-Cashflow-Verfahrens oder – sofern angemessen – anderer Methoden ermittelt.
Die Werthaltigkeit der in der Konzern-Bilanz enthaltenen Firmenwerte und der sonstigen einzeln abgrenzbaren immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer war gegeben. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Firmenwerte waren daher in den Geschäftsjahren 2012 und 2011 nicht erforderlich.
Ergibt sich aus der Kaufpreisallokation ein negativer Unterschiedsbetrag (Badwill), ist dieser nach nochmaliger Überprüfung der Wertansätze sofort ergebniswirksam zu erfassen.
s) Leasing
Gemietete Sachanlagen, die wirtschaftlich auf Basis von Chancen und Risiken dem Fresenius-Konzern zuzurechnen sind (Finanzierungsleasing), werden zum Zeitpunkt des Zugangs zu Barwerten der Leasingzahlungen bilanziert, soweit die Marktwerte nicht niedriger sind. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer. Ist ein späterer Eigentumsübergang des Leasinggegenstandes unsicher und liegt keine günstige Kaufoption vor, wird die Laufzeit des Leasingvertrags zugrunde gelegt, sofern diese kürzer ist. Liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Sachanlagen außerplanmäßig abgeschrieben.
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden in Höhe des Barwerts der zukünftigen Leasingraten passiviert und als Finanzverbindlichkeit ausgewiesen.
Vermietete Sachanlagen, die der Fresenius-Konzern bilanziert, werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über die Leasingdauer linear auf den erwarteten Restwert abgeschrieben.
t) Finanzinstrumente
Finanzinstrumente sind alle Verträge, die einen finanziellen Vermögenswert bei der einen Gesellschaft und eine finanzielle Verbindlichkeit oder ein Eigenkapitalinstrument bei einer anderen Gesellschaft begründen. Folgende Kategorien (abgeleitet aus International Accounting Standard 39, Financial Instruments: Recognition and Measurement) sind für den Fresenius-Konzern relevant: Kredite und Forderungen, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sowie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten / Vermögenswerte. Weitere Kategorien sind im Fresenius-Konzern in unwesentlichem Umfang oder gar nicht vorhanden. Der Fresenius-Konzern teilt die Finanzinstrumente ihrem Charakter nach in folgende Klassen ein: flüssige Mittel, zum Buchwert bilanzierte Vermögenswerte, zum Buchwert bilanzierte Verbindlichkeiten, Derivate zu Sicherungszwecken sowie zum Marktwert bilanzierte Vermögenswerte, zum Marktwert bilanzierte Verbindlichkeiten und zum Marktwert bilanzierte Anteile anderer Gesellschafter mit Put-Optionen.
Der Zusammenhang zwischen den Klassen und den Kategorien sowie die Überleitung zur Konzern-Bilanz ist in Anmerkung 31, Finanzinstrumente, in tabellarischer Form dargestellt.
Der Fresenius-Konzern kann aufgrund geschriebener Put-Optionen dazu verpflichtet werden, die Anteile, die andere Gesellschafter an einigen seiner Tochtergesellschaften halten, zu erwerben. Bei Ausübung dieser Put-Optionen innerhalb eines festgelegten Zeitraums wäre der Fresenius-Konzern dazu verpflichtet, sämtliche oder Teile der Anteile anderer Gesellschafter zum geschätzten Marktwert im Zeitpunkt der Ausübung zu erwerben. Zur Schätzung der Marktwerte der Anteile anderer Gesellschafter mit Put-Optionen setzt der Fresenius-Konzern den höheren Wert aus Netto-Buchwert und Gewinnmultiplikatoren an, wobei die Gewinnmultiplikatoren auf historischen Gewinnen, dem Entwicklungsstadium des zugrunde liegenden Geschäftes und anderen Faktoren beruhen. In Abhängigkeit von den Marktgegebenheiten können die geschätzten Marktwerte der Anteile anderer Gesellschafter mit Put-Optionen schwanken und die finalen Kaufpreisverpflichtungen für die Anteile anderer Gesellschafter mit Put-Optionen erheblich von den derzeitigen Schätzungen abweichen.
Derivative Finanzinstrumente, im Wesentlichen Devisenterminkontrakte und Zinsswaps, werden als Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Marktwert in der Konzern-Bilanz ausgewiesen. Die Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente, die als Fair Value Hedges klassifiziert werden, und der dazugehörigen gesicherten Grundgeschäfte werden periodengerecht ergebniswirksam erfasst. Der effektive Teil der Marktwertänderungen der als Cashflow Hedges klassifizierten Finanzinstrumente wird bis zum Realisationszeitpunkt des gesicherten Grundgeschäfts erfolgsneutral im Eigenkapital (kumuliertes Other Comprehensive Income (Loss)) ausgewiesen (siehe Anmerkung 31, Finanzinstrumente). Der ineffektive Teil von Cashflow Hedges wird in der laufenden Periode ergebniswirksam gebucht. Die Marktwertveränderungen der Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung, also Derivate für die kein Hedge-Accounting angewendet wird, werden periodengerecht ergebniswirksam erfasst.
u) Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zum Barwert bzw. zum Wert der Güter und Dienstleistungen, die für die Verpflichtung erbracht werden, bewertet. Bei kurzfristigen Verbindlichkeiten erfolgt die Passivierung in der Regel in Höhe des Rückzahlungsbetrags.
v) Rechtskosten
Der Fresenius-Konzern ist im normalen Geschäftsablauf in Rechtsstreitigkeiten, Gerichtsverfahren, Verwaltungsverfahren und Ermittlungen hinsichtlich verschiedenster Aspekte seiner Geschäftstätigkeit involviert. Der Fresenius-Konzern analysiert regelmäßig entsprechende Informationen und bildet die erforderlichen Rückstellungen für möglicherweise aus solchen Verfahren resultierende Verbindlichkeiten einschließlich der geschätzten Rechtsberatungskosten. Für diese Analysen nutzt der Fresenius-Konzern sowohl seine interne Rechtsabteilung als auch externe Ressourcen. Die Bildung einer Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten richtet sich nach der Wahrscheinlichkeit eines für den Fresenius-Konzern nachteiligen Ausgangs und der Möglichkeit, einen Verlustbetrag sinnvoll schätzen zu können.
Die Erhebung einer Klage oder die formelle Geltendmachung eines Anspruchs bzw. die Bekanntgabe einer solchen Klage oder der Geltendmachung eines Anspruchs bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Rückstellung zu bilden ist.
w) Rückstellungen
Die Rückstellungen für Steuern und sonstige Verpflichtungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung resultierend aus einem Ereignis der Vergangenheit gegenüber Dritten besteht, die künftige Zahlung wahrscheinlich ist und der Betrag zuverlässig geschätzt werden kann.
Die Steuerrückstellungen enthalten neben der Berechnung für das laufende Jahr auch Verpflichtungen für frühere Jahre.
x) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Der Fresenius-Konzern bilanziert die Unterdeckung seiner leistungsorientierten Pensionspläne, die sich aus der Differenz zwischen den Pensionsverpflichtungen und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens ergibt, als eine Rückstellung. Änderungen des Finanzierungsstatus nach Steuern werden in dem Jahr, in dem sie entstehen, im kumulierten Other Comprehensive Income (Loss) erfasst. Diese Änderungen setzen sich zusammen aus ungetilgten versicherungsmathematischen Gewinnen oder Verlusten, ungetilgtem früherem Dienstzeitaufwand oder anderen Kosten, die nicht als Bestandteile der Veränderung des Pensionsaufwands berücksichtigt wurden. In den Folgejahren werden die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und der Dienstzeitaufwand früherer Jahre bei Realisierung im Pensionsaufwand berücksichtigt.
y) Kosten der Fremdkapitalaufnahme
Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Aufnahme von Fremdkapital anfallen, werden separat von den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen und über die Laufzeit der zugrunde liegenden Schulden ergebniswirksam verteilt.
z) Aktienoptionspläne
Der Fresenius-Konzern wendet im Rahmen des Standards zur
aktienbasierten Vergütung die modifizierte prospektive Überleitungsmethode
an. Entsprechend dieser Überleitungsmethode
sind in den Jahren 2011 und 2012 Personalaufwendungen
für aktienbasierte Vergütungen, die nach dem
1. Januar
2007 gewährt wurden, entstanden. Diese basieren auf dem
Marktwert am Tag der Gewährung.
aa) Selbstversicherungsprogramme
Über das Versicherungsprogramm für Berufs-, Produkt- und allgemeine Haftpflichtrisiken sowie für Pkw-Schäden und Arbeitnehmer-Entschädigungsansprüche trägt die in Nordamerika ansässige größte Tochtergesellschaft der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA (FMC-AG & Co. KGaA) die Risiken hinsichtlich Berufshaftpflichtrisiken teilweise selbst. Die Absicherung aller anderen eingetretenen Schadensfälle übernimmt die FMC-AG & Co. KGaA bis zu einer festgesetzten Schadenshöhe selbst. Wird diese überschritten, treten andere externe Versicherungen ein. Die im Geschäftsjahr bilanzierten Verbindlichkeiten stellen Schätzungen von zukünftigen Zahlungen für die gemeldeten sowie für die bereits entstandenen, aber noch nicht gemeldeten Schadensfälle dar. Die Schätzungen basieren auf historischen Erfahrungen und gegenwärtigem Anspruchsverhalten. Diese Erfahrungen beziehen sowohl die Anspruchshäufigkeit (Anzahl) als auch die Anspruchshöhe (Kosten) ein und werden zur Schätzung der bilanzierten Beträge mit Erwartungen hinsichtlich einzelner Ansprüche kombiniert.
bb) Fremdwährungsumrechnung
Die Berichtswährung ist der Euro. Grundsätzlich werden die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der ausländischen Tochtergesellschaften zum Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden mit dem Durchschnittskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital (kumuliertes Other Comprehensive Income (Loss)) erfasst. Außerdem werden Umrechnungsdifferenzen von bestimmten konzerninternen Fremdwährungsdarlehen, die als Anlage mit Eigenkapitalcharakter betrachtet werden, ebenfalls als Währungsumrechnungsdifferenz im Eigenkapital erfasst.
Gewinne und Verluste aus der Umrechnung von Fremdwährungspositionen und anderen konzerninternen Fremdwährungsdarlehen, sofern sie nicht Eigenkapitalcharakter haben, werden als allgemeine Verwaltungsaufwendungen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2012 resultierten aus dieser Umrechnung nur unwesentliche Verluste.
Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt entwickelt:
Stichtagskurs1 | Durchschnittskurs | |||
---|---|---|---|---|
1 Mittelkurs am Bilanzstichtag | ||||
31. Dez. 2012 | 31. Dez. 2011 | 2012 | 2011 | |
US-Dollar je € | 1,3194 | 1,2939 | 1,2848 | 1,3920 |
Pfund Sterling je € | 0,8161 | 0,8353 | 0,8109 | 0,8679 |
Schwedische Kronen je € | 8,5820 | 8,9120 | 8,7041 | 9,0298 |
Chinesische Renminbi Yuan je € | 8,2207 | 8,1588 | 8,1052 | 8,9960 |
Japanische Yen je € | 113,61 | 100,20 | 102,49 | 110,96 |
cc) Fair-Value-Hierarchie
Die dreistufige Fair-Value-Hierarchie nach „Financial Accounting Standards Board Accounting Standards Codification“ Topic 820, Fair Value Measurements and Disclosures, gliedert die zum Marktwert bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten basierend auf den Daten, die für die Marktwertermittlung herangezogen werden. Level 1 umfasst demnach beobachtbare Daten, wie quotierte Marktpreise auf aktiven Märkten. Level 2 werden alle am Markt direkt oder indirekt beobachtbaren Preisdaten zugeordnet, die nicht quotierte Marktpreise in aktiven Märkten darstellen. Level 3 stellen alle nicht-beobachtbaren Werte dar, für die keine oder nur wenige Marktdaten zur Verfügung stehen und die deshalb die Entwicklung von unternehmenseigenen Annahmen erforderlich machen. Die dreistufige Fair-Value-Hierarchie findet Anwendung in Anmerkung 26, Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie in Anmerkung 31, Finanzinstrumente.
dd) Verwendung von Schätzungen
Die Erstellung eines Konzernabschlusses nach US-GAAP
macht Schätzungen und Annahmen durch die Unternehmensleitung
erforderlich, die die Höhe der Aktiva und Passiva, die
Angabe von Eventualforderungen und
-verbindlichkeiten zum
Bilanzstichtag sowie die Höhe der Erträge und Aufwendungen
des Berichtszeitraums beeinflussen. Die tatsächlichen Ergebnisse
können von diesen Schätzungen abweichen.
ee) Forderungsmanagement
Die Gesellschaften des Fresenius-Konzerns führen laufend Überprüfungen der finanziellen Lage ihrer Kunden durch und verlangen von diesen bei der Lieferung von Produkten und der Erbringung von Serviceleistungen üblicherweise keine Sicherheiten. Etwa 18 % bzw. 17 % der erwirtschafteten Umsätze des Fresenius-Konzerns im Jahr 2012 bzw. 2011 unterlagen den Regularien der staatlichen Gesundheitsprogramme in den USA, Medicare und Medicaid und werden von US-Regierungsbehörden verwaltet.
ff) Neu angewendete Verlautbarungen
Im Geschäftsjahr 2012 wurden die US-GAAP zugrunde gelegt, die verpflichtend bzw. freiwillig vorzeitig auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am 1. Januar 2012 beginnen.
Von diesen Standards wurden – soweit für die Geschäftstätigkeit des Fresenius-Konzerns von Bedeutung – erstmals angewendet:
Im Juli 2011 verabschiedete das „Financial Accounting Standards Board“ (FASB) Accounting Standards Update 2011-07 (ASU 2011-07), FASB Accounting Standards Codification (ASC) Topic 954, Health Care Entities – Presentation and Disclosure of Patient Service Revenue, Provision for Bad Debts and the Allowance for Doubtful Accounts for Certain Health Care Entities. Die Änderungen gemäß ASU 2011-07 haben zum Ziel, die Transparenz der Netto-Umsatzerlöse sowie Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen bezüglich der von Unternehmen des Gesundheitswesens durchgeführten Behandlungen für die Abschlussadressaten zu erhöhen. Die Änderungen zielen auf Unternehmen des Gesundheitswesens ab, die wesentliche Umsatzerlöse aus der Behandlung von Patienten erzielen und diese direkt nach Erbringung der Leistung ansetzen, ohne die Patienten auf deren Zahlungsfähigkeit hin zu überprüfen. ASU 2011-07 fordert, dass die für eventuelle Zahlungsunfähigkeiten gebildeten Wertberichtigungen auf Forderungen direkt von den Umsatzerlösen aus den Behandlungen (abzüglich bestimmter Abzüge und Rabatte) abzuziehen sind. Die Wertberichtigung auf Forderungen, welche bis 2012 als betrieblicher Aufwand ausgewiesen wurde, wurde umgegliedert und als abzugsfähiger Betrag von den Umsatzerlösen aus der Behandlung von Patienten ausgewiesen. Die Änderungen in der Darstellung in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung bezüglich der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Behandlungen werden rückwirkend für alle dargestellten Perioden angewendet. Der Fresenius-Konzern wendet die Anforderungen von ASU 2011-07 seit dem 1. Januar 2012 an und hat dementsprechend die Umsatzerlöse sowie die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten des Jahres 2011 rückwirkend angepasst.
Im Juni 2011 verabschiedete das FASB Accounting Standards Update 2011-05 (ASU 2011-05), FASB ASC Topic 220, Comprehensive Income – Presentation of Comprehensive Income. Im Dezember 2011 verabschiedete das FASB Accounting Standards Update 2011-12 (ASU 2011-12), FASB ASC Topic 220, Comprehensive Income – Deferral of the Effective Date for Amendments to the Presentation of Reclassifications of Items out of Accumulated Other Comprehensive Income in Accounting Standards Update No. 2011-05. Im Februar 2013 verabschiedete das FASB zusätzlich Accounting Standards Update 2013-02 (ASU 2013-02), FASB ASC Topic 220, Comprehensive Income – Reporting of Amounts Reclassified out of Accumulated Other Comprehensive Income. ASU 2013-02 ist für Geschäftsjahre, die nach dem 15. Dezember 2012 beginnen, anzuwenden. Die in ASU 2011-05 festgelegten Anforderungen verpflichten, dass alle Bestandteile des Other Comprehensive Income (OCI) entweder in einer fortgeführten Gesamtergebnisrechnung oder in zwei gesonderten aber aufeinanderfolgenden Tabellen gezeigt werden. ASU 2013-02 fordert, dass Umgliederungsbeträge der Bestandteile des kumulierten OCI und die dazugehörigen Ertragsteuereffekte entweder an der Stelle im Abschluss, an der die Konzern-Gesamtergebnisrechnung gezeigt wird, auszuweisen oder im Konzern-Anhang anzugeben sind. Der Fresenius-Konzern veröffentlicht in zwei gesonderten aber aufeinanderfolgenden Tabellen die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und das OCI. Der Fresenius-Konzern entspricht damit den gesetzlichen Anforderungen gemäß FASB ASC Topic 220, Comprehensive Income – Presentation of Comprehensive Income und Presentation of Items Reclassified out of Accumulated Other Comprehensive Income. Zudem hat der Fresenius-Konzern ASU 2013-02 für die Anpassungen der Bestandteile und deren Steuerwirkungen bereits frühzeitig übernommen.
Im Mai 2011 verabschiedete das FASB Accounting Standards Update 2011-04 (ASU 2011-04), FASB ASC Topic 820, Fair Value Measurement – Amendments to Achieve Common Fair Value Measurement and Disclosure Requirements in U.S. GAAP and IFRSs. Die Neuerungen gemäß ASU 2011-04 führen zu einer Vereinheitlichung der Fair Value Bewertungen und Offenlegungsvorschriften nach US-GAAP und IFRS. Die Neuerungen klären die Anwendung des Konzepts der bestmöglichen Nutzung und des der untergeordneten Bewertungsmaßnahme als auch die Bewertung zum Marktwert eines im Eigenkapital klassifizierten Instruments des berichterstattenden Unternehmens. Des Weiteren stellt der Standard die Offenlegungsvorschriften der Fair Value Bewertung klar. ASU 2011-04 ändert außerdem die Bewertungs- und Offenlegungsvorschriften sowohl im Zusammenhang mit der Fair Value Bewertung von Finanzinstrumenten, die innerhalb eines Portfolios verwaltet werden als auch im Zusammenhang mit der Behandlung von Agien und Disagien bei der Fair Value Bewertung. Des Weiteren weitet der Standard die Offenlegungsvorschriften der Fair Value Bewertung aus. Die von ASU 2011-04 geforderten Angaben sind für Perioden und Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 15. Dezember 2011 beginnen. Eine frühere Anwendung ist für öffentliche Unternehmen nicht gestattet. Der Fresenius-Konzern wendet ASU 2011-04 seit dem 1. Januar 2012 an. Die vorgeschriebenen Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf das Ergebnis des Fresenius-Konzerns.
gg) Noch nicht angewendete neue Verlautbarungen
Das FASB hat die folgenden für den Fresenius-Konzern relevanten neuen Rechnungslegungsvorschriften herausgegeben, die frühestens für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Januar 2013 anzuwenden sind:
Im Dezember 2011 verabschiedete das FASB Accounting Standards Update 2011-11 (ASU 2011-11), FASB ASC Topic 210, Balance Sheet – Disclosures about Offsetting Assets and Liabilities. Gemäß dieser Änderung sollen Brutto- und Nettobeträge der in der Bilanz saldierten Finanzinstrumente sowie Beträge für Finanzinstrumente, die Gegenstand von Globalverrechnungsverträgen und ähnlichen Aufrechnungsvereinbarungen sind, veröffentlicht werden. Im Januar 2013 verabschiedete das FASB Accounting Standards Update 2013-01 (ASU 2013-01), ein Update zu FASB ASC Topic 210, Balance Sheet – Clarifying the Scope of Disclosures about Offsetting Assets and Liabilities. Der Hauptzweck des ASU 2013-01 ist, den Umfang der Saldierung in der Bilanz gemäß ASU 2011-11, FASB ASC Topic 210, Balance Sheet – Disclosures about Offsetting Assets and Liabilities, zu präzisieren. ASU 2011-11 schließt Derivate, Pensionsgeschäfte und umgekehrte Pensionsgeschäfte sowie Wertpapierleihe und Wertpapierverleihe gemäß oder nach den Master Netting Rahmenvereinbarungen ein. Der Ausweis, der gemäß ASU 2011-11 gefordert wird, würde diese Transaktionen betreffen und andere Arten von Vermögenswerten und Schulden würden nicht mehr dem ASU 2011-11 unterliegen. Das Update und ASU 2011-11 sind für Perioden, die am oder ab dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Der Fresenius-Konzern untersucht zurzeit die Auswirkungen des Standards auf den Konzernabschluss.
Im Juli 2011 verabschiedete das FASB Accounting Standards Update 2011-06 (ASU 2011-06), FASB ASC Topic 720, Other Expenses – Fees Paid to the Federal Government by Health Insurers. Die Änderungen gemäß ASU 2011-06 befassen sich mit dem Ansatz und dem Ausweis der einkommensabhängigen Gebühren, die durch den „Health Care and Educational Affordability Reconciliation Act“ erlassen wurden. Die Änderungen fordern, dass ein Unternehmen für das Kalenderjahr, in dem es Krankenversicherungen anbietet und somit verpflichtet ist die Gebühr zu zahlen, die anfallende Gebühr sofort schätzt und diese in voller Höhe ausweist. Dementsprechend hat das Unternehmen eine Abgrenzung zu bilden, die linear abzuschreiben ist, es sei denn eine andere Art der planmäßigen Abschreibung spiegelt die Zahlung der Gebühr über das Kalenderjahr besser wider. Zusätzlich sagen die Änderungen aus, dass die Gebühr nicht die Kriterien von Akquisitionskosten erfüllt. Die von ASU 2011-06 geforderten Angaben sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2013 beginnen, sobald die Einführung der Gebühr wirksam wird. Der Fresenius-Konzern wird ASU 2011-06 zum 1. Januar 2014 anwenden.
V. KRITISCHE RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE
Die folgenden Rechnungslegungsgrundsätze und -themen sind nach Meinung des Managements des Fresenius-Konzerns kritisch für den Konzernabschluss im gegenwärtigen ökonomischen Umfeld. Die Einflüsse und Beurteilungen sowie die Ungewissheiten, die auf sie einwirken, sind ebenfalls wesentlich für das Verständnis der jetzigen und künftigen operativen Ergebnisse des Fresenius-Konzerns.
a) Werthaltigkeit von Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer
Die immateriellen Vermögenswerte einschließlich der Firmenwerte, Produktrechte, Markennamen und Managementverträge tragen einen wesentlichen Teil zu der Bilanzsumme des Fresenius-Konzerns bei. Zum 31. Dezember 2012 bzw. 31. Dezember 2011 belief sich der Buchwert der Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer, die nicht der planmäßigen Abschreibung unterliegen, auf 15.195 Mio € bzw. 12.853 Mio €. Dies entsprach 50 % bzw. 49 % der Bilanzsumme.
Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf einen erforderlichen Abschreibungsbedarf hin untersucht (Impairment Test) oder wenn Ereignisse eintreten oder Veränderungen darauf hindeuten, dass die Buchwerte dieser Vermögenswerte nicht mehr realisiert werden können.
Um eventuelle Wertminderungen dieser Vermögenswerte
zu ermitteln, werden die Zeitwerte der Berichtseinheiten
(Reporting Units) mit deren Buchwerten verglichen. Der Zeitwert
der Berichtseinheiten wird durch Anwendung eines
Discounted-Cashflow-Verfahrens
unter Einbeziehung der spezifischen
gewichteten Gesamtkapitalkosten (Weighted Average
Cost of Capital – WACC) bestimmt. Zur Ermittlung der diskontierten
zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse wird eine Vielzahl
von Annahmen getroffen. Diese betreffen insbesondere
zukünftige Erstattungssätze und Verkaufspreise, die Anzahl
der Behandlungen, Absatzmengen und Kosten. Zur Bestimmung
der Zahlungsmittelzuflüsse werden in allen Berichtseinheiten
das genehmigte Budget der nächsten drei Jahre sowie
Projektionen für die Jahre vier bis zehn und entsprechende
Wachstumsraten für alle nachfolgenden Jahre zugrunde gelegt.
Diese Wachstumsraten liegen bei Fresenius
Medical Care
zwischen 0 % und 4 %, bei Fresenius
Kabi bei 3 % sowie bei Fresenius
Helios und Fresenius
Vamed bei
1 %. Projektionen
von bis zu zehn Jahren sind aufgrund von Erfahrungen aus
der Vergangenheit und durch den weitgehend gleichförmigen
und konjunkturunabhängigen Verlauf des Geschäfts des
Fresenius-Konzerns
möglich. Der Abzinsungsfaktor ermittelt
sich aus dem WACC der jeweiligen Berichtseinheit. Im Jahr
2012 basierte der WACC der Fresenius
Medical Care auf einer
Basisrate von 5,79 %. Diese Basisrate wird für jede Berichtseinheit
um die jeweiligen länderspezifischen
Risikoraten
sowie, sofern angemessen, um die erhöhten Risiken aus den
Cashflows kürzlich erfolgter wesentlicher Akquisitionen bis
zu ihrer entsprechenden Integration in Form eines Zuschlages
angepasst. Im Jahr 2012 lagen die WACCs (nach Steuern)
für die Berichtseinheiten der Fresenius
Medical Care zwischen
6,35 % und 13,51 %. In den Segmenten Fresenius
Kabi,
Fresenius
Helios und Fresenius
Vamed lag der WACC (nach
Steuern) bei 5,37 %, länderspezifische
Anpassungen waren
nicht erforderlich. Falls der beizulegende Zeitwert der Berichtseinheit
niedriger ist als der Buchwert, wird die Differenz
zuerst beim Firmenwert der Berichtseinheit als außerplanmäßige
Abschreibung berücksichtigt. Ein Anstieg des WACC
(nach Steuern) um 0,5 % hätte im Geschäftsjahr 2012 nicht
zu einem Abschreibungsbedarf
geführt.
Ein länger anhaltender Abschwung im Gesundheitswesen mit einem niedrigeren als erwarteten Anstieg der Erstattungsraten und / oder mit höheren als erwarteten Kosten für die Erbringung der Gesundheitsdienstleistungen könnte die Schätzungen des Fresenius-Konzerns der zukünftigen Cashflows bestimmter Länder oder Segmente negativ beeinflussen. Weiterhin könnten Veränderungen im makroökonomischen Umfeld den Abzinsungssatz beeinflussen. Die mögliche Folge wäre, dass die künftigen operativen Ergebnisse des Fresenius-Konzerns in wesentlichem Umfang negativ durch zusätzliche außerplanmäßige Abschreibungen auf Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer beeinflusst werden.
b) Rechtliche Eventualverbindlichkeiten
Der Fresenius-Konzern
ist in verschiedene Rechtsstreitigkeiten
involviert, die sich aus der Geschäftstätigkeit ergeben. Der
Ausgang dieser Rechtsangelegenheiten könnte einen wesentlichen
Einfluss auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Fresenius-Konzerns
haben. Zu Einzelheiten wird auf Anmerkung 30, Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten,
verwiesen.
Der Fresenius-Konzern analysiert regelmäßig entsprechende Informationen und bildet die erforderlichen Rückstellungen für möglicherweise aus solchen Verfahren resultierende Verbindlichkeiten einschließlich der geschätzten Rechtsberatungskosten. Für diese Analysen nutzt der Fresenius-Konzern sowohl seine interne Rechtsabteilung als auch externe Ressourcen. Die Bildung einer Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten richtet sich nach der Wahrscheinlichkeit eines für den Fresenius-Konzern nachteiligen Ausgangs und der Möglichkeit, einen Verlustbetrag sinnvoll schätzen zu können.
Die Erhebung einer Klage oder die formelle Geltendmachung eines Anspruchs bzw. die Bekanntgabe einer solchen Klage oder der Geltendmachung eines Anspruchs bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Rückstellung zu bilden ist.
c) Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind eine wesentliche Bilanzposition, und die Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen bedürfen einer umfangreichen Schätzung und Beurteilung durch das Management. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigungen betrugen 3.650 Mio € bzw. 3.234 Mio € im Jahr 2012 bzw. 2011. Rund 63 % der Forderungen stammen aus dem Unternehmensbereich Fresenius Medical Care und hier im Wesentlichen aus dem Bereich der Dialysedienstleistungen in Nordamerika.
Die größten Schuldner oder Schuldnergruppen an den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfielen zum 31. Dezember 2012 mit 14 % auf die US Medicare und Medicaid Gesundheitsprogramme sowie mit 12 % auf private Versicherungen in den USA. Darüber hinaus existieren aufgrund der internationalen und heterogenen Kundenstruktur im Fresenius-Konzern keinerlei Risikokonzentrationen in nennenswertem Ausmaß.
Die Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen betrugen 406 Mio € bzw. 383 Mio € zum 31. Dezember 2012 bzw. zum 31. Dezember 2011.
Die Wertberichtigungen werden auf Basis von Schätzungen ermittelt, welche die kundenspezifische Auswertung hinsichtlich des vergangenen Zahlungsverhaltens, die derzeitige Finanzstabilität und die gegebenen länderspezifischen Risiken für überfällige Forderungen umfassen. Der Fresenius-Konzern glaubt, dass diese Analysen zu einer sachlich begründeten Schätzung der Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen führen. In gewissen Zeitabständen überprüft der Fresenius-Konzern Veränderungen im Zahlungsverhalten, um die Angemessenheit der Wertberichtigungen sicherzustellen.
Eine Wertberichtigung wird vorgenommen, wenn konkrete Anhaltspunkte vorliegen, dass ein Betrag uneinbringlich sein könnte. Eine Forderung gilt als uneinbringlich und wird ausgebucht, wenn nach einer angemessenen Überprüfung durch das Management alle Bemühungen, eine Forderung einzuziehen, erschöpft sind, einschließlich der Einschaltung von Inkassobüros (falls erforderlich und zulässig).
Das Entstehen eines Forderungsrückstandes und Schwierigkeiten beim Einzug von Forderungen könnten eine Anhebung der Schätzung des Wertberichtigungsbedarfs auf zweifelhafte Forderungen erfordern. Solche zusätzlichen Aufwendungen für uneinbringliche Forderungen könnten die künftigen operativen Ergebnisse in wesentlichem Umfang negativ beeinflussen.
d) Selbstversicherungsprogramme
Über das Versicherungsprogramm für Berufs-, Produkt- und allgemeine Haftpflichtrisiken sowie für Pkw-Schäden und Arbeitnehmer-Entschädigungsansprüche trägt die in Nordamerika ansässige größte Tochtergesellschaft der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA die Risiken hinsichtlich Berufshaftpflichtrisiken teilweise selbst. Zu weiteren Details über die Rechnungslegungsgrundsätze für Selbstversicherungsprogramme siehe Anmerkung 1. aa, Selbstversicherungsprogramme.
Konzern-Anhang
2. Akquisitionen, Desinvestitionen und Finanzanlagen